PRESSE

27.10.2007

Pläne für die Kölner Landstraße (WZ)

In dem kleinen Einkaufszentrum am Guerickeweg lässt sich gut einkaufen. Doch Gemütlichkeit will auch hier nicht aufkommen.In dem kleinen Einkaufszentrum am Guerickeweg lässt sich gut einkaufen. Doch Gemütlichkeit will auch hier nicht aufkommen.


Wer über die Kölner Landstraße fährt - gleichgültig ob im Auto oder mit der Straßenbahn -, würde die Durchgangsstraße zum Süden nicht als florierendes Handelszentrum einstufen. Aber der Eindruck täuscht: Sowohl Geschäftsleute als auch Kunden sind weitgehend zufrieden. Das ergab eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) im Frühjahr dieses Jahres. 29 Prozent der 102 befragten Geschäftsleute konnten in den letzten fünf Jahren steigende Gewinne verzeichnen, bei 51 Prozent blieben sie immerhin konstant. "Wir sind positiv überrascht", kommentiert der erste Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Michael Lemmen, das Ergebnis.

Als Stärke der Kölner Landstraße bewerteten Geschäftsleute wie Kunden die gute Verkehrsanbindung. Immerhin halten hier drei Stadtbahnlinien. Ausreichend Parkplatz gibt es am Straßenrand und in den beiden kleinen Geschäftszentren am Rheindorfer Weg und am Guerickeweg - das meinen 80 Prozent der Kunden. 28 Prozent der Kaufleute wünschen sich allerdings noch mehr Stellflächen.

In Wersten bekommt man (fast) alles - außer Knöpfen und Sportsachen

Die Kölner Landstraße ist eine typische Einkaufsstraße für den täglichen Bedarf. Zwischen Werstener Kreuz und Ickerswarder Straße bekommt man (fast) alles - ausgenommen vielleicht Knöpfe und Sportartikel. Die Schwächen liegen anderswo: Zwar reiht sich auf der Straße Geschäft an Geschäft, aber die Läden sind meist klein (63 Prozent haben nicht einmal 50 Quadratmeter) und wirkliche Zentren gibt es nicht. Das so genannte Werstener Tor zwischen Werstener Kreuz und Rheindorfer Weg hätte es einmal werden sollen, aber Bäcker und Metzger sind weggezogen. Doch die Werstener, aber auch Himmelgeister und Itteraner, haben sich mit der Straße arrangiert. Zielgerichtet steuern sie die einzelnen Geschäfte an, gehen zur Post, in die Bücherei oder vielleicht auch zum Arzt. Vielfach werden die Einkäufe auch in der Mittagspause oder auf dem Weg von der oder zur Arbeit erledigt.

Der Nachteil dieses Arrangements: Auf der Straße wird nicht flaniert. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilzentren gehen dort nicht einmal 25 Prozent zu Fuß einkaufen. Das Gros der Kunden kommt statt dessen mit der Straßenbahn (42 statt 20 Prozent), weitere 31 Prozent steuern die Geschäfte auf der Kölner Landstraße mit dem Auto an.

Werbegemeinschaftwill mehr Kaufkraft im Stadtteil binden

Trotzder guten Umfragewerte könnte aber manches verbessert werden. Denn nur 29 Prozent der Kaufkraft bleibt im Stadtteil, halb so viel wie in Eller. Wie das geändert werden könnte, wollen wir morgen am WZ-Bus diskutieren. So plant die Werbegemeinschaft "Wir in Wersten" am 2. Dezember einen Weihnachtsmarkt, außerdem sollen im nächsten Jahr Blumenkübel aufgestellt werden. "Vielleicht entwickelt sich dann so etwas wie eine Straßencafé-Kultur", hofft Lemmen.


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